Kinoberichte II Thu, May 25. 2006
Mission Impossible III
MI III erinnerte mich stark an Alias. Und siehe da: J. J. Abrams der Vater von Alias hatte tatsächlich auch hier seine Finger im Spiel. Gleich vorweg: für die unpassende Alias-artige Umsetzung, gibt es einen klaren Punkte Abzug.
Ethan Hunt (Tom Cruise) ist älter worden und sein Charakter wirkt reifer. Er hat sich vom aktiven Agentengeschehen zurückgezogen und führt mit seiner Verlobten ein augenscheinlich normales und ruhiges Vetreter-Leben.
Hinter dieser Fassade arbeitet er nach wie vor für die IMF ("Impossible Mission Force"); er bildet den internen Agenten Nachwuchs aus. Diese können allerdings noch nicht so recht mit Hunt mithalten. Die von ihm ausgebildete Agentin Lindsey Farris (gespielt von Keri Russel von Felicity) wird gefangen genommen und so muss Ethan doch noch einmal selbst eingreifen. Missionsziel: Den mächtigen Waffenhändler Davian (Philipp Seymor Hoffmann) dingfest zu machen, was zunächst auch gelingt...
Die eine oder andere Stelle wirkt verglichen mit den Vorgängern etwas langatmig, und trotz einiger rasander Szenen führt die neue Charakterdarstellung eher zu einem insgesamt etwas langsameren - MI ungewohnten - Grundtempo. Dies wäre keineswegs störend, wäre die gesamte Story einfallsreicher ausgefallen. So aber leidet die Spannung und es gibt es kaum Wendungen die sich für den Zuschauer nicht schon lange vorher abzeichneten. Abgerundet wird der Film schließlich durch einige nette Vatikan- Shangai-Bilder und sehenswerte Actionszenen/Spezialeffekte.
P.S. Die Stimme von Bösewicht Davian (P. S. Hoffmann) in der deutschen Version ist unbeschreiblich grausig! Schade, denn Hoffmann selbst als Schauspieler gefällt mir durchwegs.
Randnotizen
Ice Age 2
Kann zwar nicht mit dem ersten Teil mithalten, aber man hat wohl das Beste daraus gemacht. Das Eis schmilzt, leider nicht nur das Eis, sondern scheinbar auch die Würze des Filmkonzepts.16 Blocks
Bruce Willis zwischen Alkoholsucht und Stirb langsam IV. Kann man sehen, muss man aber nicht.American Dreamz
Es war ohnehin nicht mein Tag. Aber selten hatte ich bisher derartiges Verlangen vorzeitig aus einem Kinosaal zu rennen wie bei dieser seichten Umsetzung eines Seitenhiebs auf den Casting-Bullshit.THE DA VINCI CODE
Ich weiß nicht so recht was ich von dem Film halten soll. Ich habe drei Bücher (Illuminati, The Da Vinci Code, Deception Point) von Dan Brown gelesen. Die letzteren beiden fand ich sehr enttäuschend. Guten, interessanten Ideen folgt das ewig gleiche absehbare Schema, der ewig gleiche Ablauf wird nur wenige Male verlassen um von irgendwelchen vollkommen unrealistischen und absurden Szenen unterbrochen zu werden. Und dennoch unterhalten seine Bücher in ihrer kurzweiligen Art.Dadurch, dass ich das Buch schon kannte, kam bei mir überhaupt keine Spannung auf. So blieben die Abweichungen von der Buchvorgabe - abgesehen von einigen schönen Szenenbildern - das eigentlich interessante an dem Film für mich.
Posted by Wolfgang Kaufmann
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