Firefox Extension: It's All Text Mon, Mar 3. 2008
für einen Bericht mache ich mich in den nächsten Wochen, kurz vor dem Release von Firefox 3, noch auf die Suche nach den nützlichsten Firefox 2 Extensions. Auswahl gibt es genug, addons.mozilla.org listet knapp 2000 Extensions; dafür fehlen mir noch konkrete Zielgruppen Vorstellungen. Jedenfalls will ich mit knappen Notizen hier nützliche und weniger nützliche Begegnungen festhalten, beginnend mit Erweiterungen die ich selbst einsetze.
Vorrangig für UNIX Geeks interessant, die ohnehin in ihrem Editor (Vim, Emacs, ...) leben und gerade für längere Text- oder Codeeingaben auch im Web den Komfort ihres Editors nicht missen mögen, ist It's All Text. Diese Erweiterung blendet bei Aktivierung eines <textarea>-Elements, also eines mehrzeiligen Texteingabefeldes, einen kleinen edit-Button ein, welcher einen vorkonfigurierten Editor öffnet. Nach Verlassen des Editors wird der Text automatisch in das Textarea-Feld übernommen.
Vorrangig für UNIX Geeks interessant, die ohnehin in ihrem Editor (Vim, Emacs, ...) leben und gerade für längere Text- oder Codeeingaben auch im Web den Komfort ihres Editors nicht missen mögen, ist It's All Text. Diese Erweiterung blendet bei Aktivierung eines <textarea>-Elements, also eines mehrzeiligen Texteingabefeldes, einen kleinen edit-Button ein, welcher einen vorkonfigurierten Editor öffnet. Nach Verlassen des Editors wird der Text automatisch in das Textarea-Feld übernommen.
Posted by Wolfgang Kaufmann
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XUL Fri, Aug 31. 2007
XUL - Entwicklung von Rich Clients mit der Mozilla XML User Interface Language, Jonathan Protzenko, 2007, opensourcepress.de, ISBN: 978-3-937514-23-9.
XUL ist eine auf XML basierende Sprache zur strukturellen Beschreibung von grafischen Interface-Elementen. Diese werden von Gecko (der Layout-Engine des Mozilla Projekts) gerendert, was die Entwicklung von Rich Clients die innerhalb des Browsers oder als eigenständige Applikationen laufen (XULRunner) möglich macht. Anhand einer praktischen Fallstudie soll der Leser in das Mozilla Application Framework eingeführt werden und selbst damit Anwendungen entwickeln können.
Das gewählte Beispiel, ein Forum auf XUL Basis, finde ich zwar wenig interessant, doch Protzenko nutzt es für einen zweckdienlichen Streifzug in eine Reihe von zusammenspielenden Technologien wie CSS, DOM, DTD, JavaScript. LDAP, PHP, RDF, SOAP, SOAP, WSDL XBL, XML, XMLHttpRequest, XPCOM, XPI, XUL, ... Klingt nicht nur abschreckend, ist auch so. Protzenko übernimmt sich zudem bei dem Versuch es allen Lesern recht zu machen. [1]
Ebensowenig überzeugen mich Aufbau und Struktur seines Rundumschlags. Die Mängel die sich durch inhaltliche Lücken, zu viele Sprünge und anderseits unpassend wirkende Einschübe auftun, lassen die Vermutung hoch keimen, dass es sich hier ursprünglich um ein Uni-Projekt handelte aus dem schnell ein Einführungsbuch zu recht gepflastert werden sollte. Ein wenig stört mich auch der Versuch Protzenkos XUL als Konkurrent (!) von AJAX positionieren zu wollen.
Das 351 Seiten umfassende Buch gleicht einer Achterbahnfahrt. Auf gute Abschnitte folgt immer wieder ein Tief. So zählt Kapitel 6 ("Verbesserte Darstellung mit CSS") zu den Besseren, das darauffolgende Kapitel, eine Einführung in JavaScript ("Erste Animationen mit JavaScript"), hingegen enttäuscht wiederum wieder und glänzt eher mit Falschaussagen. [2] Statt nachlässige Einführungen in Grundlagen wie JavaScript, CSS, DOM und Co. zu riskieren, sollte sich ein Buch über XUL / Firefox Extensions da doch lieber Verweise in die entsprechende Fachliteratur erlauben und sich auf eine bessere Darstellung der Kernkonzepte konzentrieren. Auch der Code und seine Präsentation schließen sich an. Inkonsistenzen, stilistische Fragwürdigkeiten, nervige Patzer und lehrreiche Offenbarungen reihen sich aneinander. Das Bemühen dem Leser ein großes Gesamtbild zu zeichnen, kann man höchstens als unterentwickelt bezeichnen. Das Buch weist allgemein eine größere Affinität zur alten Mozilla Suite bzw. SeaMonkey auf, geht aber auch Firefox ein. Als sehr erfreulich und lehrreich empfand ich die zahlreichen Verweise auf hervorragende Online Quellen zur Vertiefung.
Bei diesem von Open Source Press verlegten Erstlingswerk von Jonathan Protzenko handelt es sich um eine Übersetzung der bereits 2005 erschienenen französischen Originalausgabe »XUL - Mozilla XPFE, XBL, XPI, CSS, JavaScript, XML, RDF, DOM, PHP 5« (ISBN: 2-212-11675-6). Das ist mir zunächst gar nicht aufgefallen, denn die Einführungskapitel überspielen beides noch: Erst später als es richtig zur Sache geht wunderte ich mich, wie ein 2007 erschienenes Buch, derart veraltet sein kann. Aufklärung brachte ein Blick in das Impressum. "Ahh, Übersetzung. 2005. Seufz.".
Die Übersetzung an sich ist durchwegs gelungen, doch mit dem Alter der Vorlage hat sich der Verlag keinen Gefallen getan. Vorallem mit Firefox 1.5 hat sich gerade hinsichtlich der Extension-Entwicklung einiges geändert. So haben beispielsweise die einfacher aufgebauten Manifest-Dateien (chrome.manifest) die vormaligen RDF-Dateien (contents.rdf) zur Registrierung einer Erweiterung im Wirtssystem abgelöst. Erst im Anhang wird auf diese Transition eingegangen; wodurch sich weite Teile des vierten Kapitels ("Eine echte Mozilla-Erweitung") zumindestens für FF Nutzer als überflüssig erweisen. Immer wieder quält man sich als Leser durch veraltete Darstellungen und ärgert sich darüber, dass hier bei der Nachbearbeitung und Übertragung nicht konsequenter eingegriffen wurde.
Die fünf Anhänge betreiben Schadensbegrenzung und gehören wiederum zu den besseren Attributen des Buches:
Eine deutschsprachige Errata, Codebeispiele zum Runterladen oder Weiterführendes sucht man auf der Seite des Verlages vergeblich; xulforum.org selbst bietet die Orginalquellen und weiteres Material - allerdings in Französisch.
Mein Fazit: Muss nicht sein! Zum Einen existieren hervorragende Online-Ressourcen, zum Anderen stürzen sich wieder mehr Verlage auf das Thema und bringen aktuellere Werke auf den Markt. Im April diesen Jahres erschien beispielsweise Programming Firefox im O'Reilly Verlag und im Oktober bringt entwickler.press mit Rich Clients mit Mozilla XUL einen deutschsprachigen Titel; weitere Bücher werden folgen.
[1] Das Buch richtet sich an professionelle Programmierer, Webentwickler, Designer und Anfänger. Siehe Abschnitt: "An wen wendet sich dieses Buch?", S. 16.
[2] "Nach jeder Anweisung in JavaScript steht ein Semikolon - ebenso wie in C oder Java", S. 129
XUL ist eine auf XML basierende Sprache zur strukturellen Beschreibung von grafischen Interface-Elementen. Diese werden von Gecko (der Layout-Engine des Mozilla Projekts) gerendert, was die Entwicklung von Rich Clients die innerhalb des Browsers oder als eigenständige Applikationen laufen (XULRunner) möglich macht. Anhand einer praktischen Fallstudie soll der Leser in das Mozilla Application Framework eingeführt werden und selbst damit Anwendungen entwickeln können.
Das gewählte Beispiel, ein Forum auf XUL Basis, finde ich zwar wenig interessant, doch Protzenko nutzt es für einen zweckdienlichen Streifzug in eine Reihe von zusammenspielenden Technologien wie CSS, DOM, DTD, JavaScript. LDAP, PHP, RDF, SOAP, SOAP, WSDL XBL, XML, XMLHttpRequest, XPCOM, XPI, XUL, ... Klingt nicht nur abschreckend, ist auch so. Protzenko übernimmt sich zudem bei dem Versuch es allen Lesern recht zu machen. [1]
Ebensowenig überzeugen mich Aufbau und Struktur seines Rundumschlags. Die Mängel die sich durch inhaltliche Lücken, zu viele Sprünge und anderseits unpassend wirkende Einschübe auftun, lassen die Vermutung hoch keimen, dass es sich hier ursprünglich um ein Uni-Projekt handelte aus dem schnell ein Einführungsbuch zu recht gepflastert werden sollte. Ein wenig stört mich auch der Versuch Protzenkos XUL als Konkurrent (!) von AJAX positionieren zu wollen.
Das 351 Seiten umfassende Buch gleicht einer Achterbahnfahrt. Auf gute Abschnitte folgt immer wieder ein Tief. So zählt Kapitel 6 ("Verbesserte Darstellung mit CSS") zu den Besseren, das darauffolgende Kapitel, eine Einführung in JavaScript ("Erste Animationen mit JavaScript"), hingegen enttäuscht wiederum wieder und glänzt eher mit Falschaussagen. [2] Statt nachlässige Einführungen in Grundlagen wie JavaScript, CSS, DOM und Co. zu riskieren, sollte sich ein Buch über XUL / Firefox Extensions da doch lieber Verweise in die entsprechende Fachliteratur erlauben und sich auf eine bessere Darstellung der Kernkonzepte konzentrieren. Auch der Code und seine Präsentation schließen sich an. Inkonsistenzen, stilistische Fragwürdigkeiten, nervige Patzer und lehrreiche Offenbarungen reihen sich aneinander. Das Bemühen dem Leser ein großes Gesamtbild zu zeichnen, kann man höchstens als unterentwickelt bezeichnen. Das Buch weist allgemein eine größere Affinität zur alten Mozilla Suite bzw. SeaMonkey auf, geht aber auch Firefox ein. Als sehr erfreulich und lehrreich empfand ich die zahlreichen Verweise auf hervorragende Online Quellen zur Vertiefung.
Bei diesem von Open Source Press verlegten Erstlingswerk von Jonathan Protzenko handelt es sich um eine Übersetzung der bereits 2005 erschienenen französischen Originalausgabe »XUL - Mozilla XPFE, XBL, XPI, CSS, JavaScript, XML, RDF, DOM, PHP 5« (ISBN: 2-212-11675-6). Das ist mir zunächst gar nicht aufgefallen, denn die Einführungskapitel überspielen beides noch: Erst später als es richtig zur Sache geht wunderte ich mich, wie ein 2007 erschienenes Buch, derart veraltet sein kann. Aufklärung brachte ein Blick in das Impressum. "Ahh, Übersetzung. 2005. Seufz.".
Die Übersetzung an sich ist durchwegs gelungen, doch mit dem Alter der Vorlage hat sich der Verlag keinen Gefallen getan. Vorallem mit Firefox 1.5 hat sich gerade hinsichtlich der Extension-Entwicklung einiges geändert. So haben beispielsweise die einfacher aufgebauten Manifest-Dateien (chrome.manifest) die vormaligen RDF-Dateien (contents.rdf) zur Registrierung einer Erweiterung im Wirtssystem abgelöst. Erst im Anhang wird auf diese Transition eingegangen; wodurch sich weite Teile des vierten Kapitels ("Eine echte Mozilla-Erweitung") zumindestens für FF Nutzer als überflüssig erweisen. Immer wieder quält man sich als Leser durch veraltete Darstellungen und ärgert sich darüber, dass hier bei der Nachbearbeitung und Übertragung nicht konsequenter eingegriffen wurde.
Die fünf Anhänge betreiben Schadensbegrenzung und gehören wiederum zu den besseren Attributen des Buches:
- Firefox 1.5 und danach
- Firefox 2.0 und Änderungen an der Entwicklungsarbeit mit XUL (von Sebastian Schürmann)
- Liste der verwendeten XPCOM-Komponenten
- CSS: Syntax, Selektoren, Eigenschaften
- Referenz der grafischen XUL-Elemente
Eine deutschsprachige Errata, Codebeispiele zum Runterladen oder Weiterführendes sucht man auf der Seite des Verlages vergeblich; xulforum.org selbst bietet die Orginalquellen und weiteres Material - allerdings in Französisch.
Mein Fazit: Muss nicht sein! Zum Einen existieren hervorragende Online-Ressourcen, zum Anderen stürzen sich wieder mehr Verlage auf das Thema und bringen aktuellere Werke auf den Markt. Im April diesen Jahres erschien beispielsweise Programming Firefox im O'Reilly Verlag und im Oktober bringt entwickler.press mit Rich Clients mit Mozilla XUL einen deutschsprachigen Titel; weitere Bücher werden folgen.
[1] Das Buch richtet sich an professionelle Programmierer, Webentwickler, Designer und Anfänger. Siehe Abschnitt: "An wen wendet sich dieses Buch?", S. 16.
[2] "Nach jeder Anweisung in JavaScript steht ein Semikolon - ebenso wie in C oder Java", S. 129
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